Kreis: Rastatt
Gemeinde, Gemarkung: Gemeinde Au am Rhein, Gemarkung Au am Rhein
Fläche: 79,0 ha
Verordnungsdatum: 18.11.1986
LfU-Nummer: 2.093
Naturraum: 222 Nördliche Oberrhein-Niederung
TK(25) Nr.: 7015
Der Bremengrund ist Teil der Überflutungsaue des Rheins mit Auenwald, Altrheinarmen und Schluten. Er liegt südlich von Karlsruhe, zwischen Neuburgweier und Au am Rhein, im Übergangsbereich von der Furkations- zur Mäanderzone (siehe Naturschutzgebiet „Altrhein-Kleiner Bodensee“). Das Naturschutzgebiet wird vom Rheinstrom, dem Auer Altrhein und einer weiteren Altrheinschlinge, der Judengasse, begrenzt. Aufgrund der Insellage konnte sich hier eine vielfältige Auenvegetation mit artenreicher Tierwelt ungestört entwickeln. Die Abgeschiedenheit fand in den sechziger Jahren mit dem Bau einer Furt durch den Auer Altrhein allerdings ein plötzliches Ende. Dies rief die Naturschutzverwaltung auf den Plan, war doch bekannt, dass auf der Insel eine große und störanfällige Graureiher-Kolonie siedelte. Erste Forderungen, den Bremengrund unter Schutz zu stellen, wurden 1968 laut, fanden jedoch wenig Gehör. Zu viele örtliche und überregionale Planungen standen diesem Vorhaben im Wege: Die Gemeinde Au am Rhein wollte im Bremengrund Kies ausbeuten, die Wasser- und Schiffahrtsdirektion beabsichtigte den Bau einer Staustufe, und das Autobahnamt sah eine Querspange vor, die beim Bremengrund über den Rhein führen sollte. Zweimal – in den Jahren 1973 und 1978 – wurde das Gebiet einstweilig sichergestellt; beide Male misslang indessen die Ausweisung zum Naturschutzgebiet. Inzwischen nahm der Widerstand immer mehr zu: Auch der Landesjagdverband, der Landesfischereiverband und der Badische Kanuverband trugen massive Bedenken vor. Erst ein drittes Verfahren führte 1986 schließlich zum Erfolg - der Bremengrund wurde endlich zum Naturschutzgebiet erklärt.
Besucherhinweise
Der deutsch-französische Radwanderweg „Rheinauen“ verläuft auf dem Rheinhochwasserdamm direkt am Naturschutzgebiet „Bremengrund“ vorbei. Vom Hochwasserdamm aus kann man über den Bremengrundweg einen Abstecher durch das Schutzgebiet zum Rhein machen. Der Weg führt zunächst über den Altrhein und dann durch die alten Waldbestände und an mehreren Schluten vorbei zum Rhein.